Während meiner Reise mit Marco Polo Young Line Travel durch Namibia, Botswana und Sambia verbrachte ich zwei Nächte im Okavangodelta im Norden von Botswana. Im Gegensatz zu den anderen Gebieten von Namibia und Botswana, die wir bisher gesehen hatten, war das Delta sehr wasserreich und versprach dadurch eine ganz andere Tierwelt als z.B. der Etoscha-Nationalpark in Namibia.
Das Okavangodelta
Das Okavangodelta ist ein Binnendelta vom Fluss Okavango im Nordwesten von Botswana und gehört seit 2014 zum UNESCO-Welterbe. Es bildet eines der größten und tierreichsten Feuchtgebiete Afrikas. Durch seine Größe von über 20.000 Quadratkilometern und der Besonderheit, dass der Wasserstand genau dann am höchsten ist, wenn im Umland Trockenzeit herrscht, haben sich viele Tiere im Delta angesiedelt. Hier sind neben vielen Vögeln vor allem Hippos, Elefanten, Giraffen, Zebras, Büffel, Gnus und Löwen anzutreffen.
Das Delta kann man bequem per Flugzeug von oben bewundern. Erst von oben wird einem die Größe und Vegetation des Deltas wirklich klar. Möchte man aber das Delta wirklich hautnah erleben, bieten sich zwei Möglichkeiten an: Die teurere und bestimmt auch komfortablere Variante ist eine Fly-in-Safari, dabei übernachtet man meist in luxuriösen Lodges mitten im Delta. Sicherlich deutlich günstiger, ebenfalls beeindruckend und etwas abenteuerlicher ist die Fahrt mit einem Truck in die Ausläufer des Deltas und, wenn es mit dem Truck nicht mehr weitergeht, die Weiterfahrt mit einem Mokoro, dem typischen Fortbewegungsmittel der Einheimischen, einem Einbaum aus Holz oder Fiberglas. Im Delta wird dabei in freier Natur ohne Sanitäranlagen gezeltet – im Buschcamp. Genau so eine Tour haben wir gemacht.
Das „Tor“ zum Delta ist die Stadt Maun, von hier starten alle Touren ins Delta – so auch unsere.
Vorbereitung für die Tour
Die Nacht vor unserem Delta-Abenteuer konnten wir in Maun von einem Zelt auf ein einfaches Doppelzimmer mit richtigem Bett upgraden. Das Zimmer war ganz in Ordnung, aber doch deutlich einfacher als wir gehofft hatten. Die Zimmer waren in kleinen Hexenhäuschen, das „Bad“ war offen und die Dusche war quasi Open Air. Eigentlich echt cool, nach Sonnenuntergang war duschen bei den vielen Mücken allerdings nicht das beste. Dafür hatten wir ein Mückennetz über dem Bett. Aber das wichtigste war: das Zimmer hatte eine Klimaanlage, Licht, Strom und ausreichend Platz um in Ruhe eine kleine Tasche bzw. einen Rucksack für die zwei Nächte im Delta zu packen. Unsere großen Reisetaschen durften wir nämlich nicht mitnehmen, sie blieben im Truck in Maun.
Am ersten Tag unseres Busch-Abenteuers mussten wir wieder sehr früh aufstehen. Um viertel vor sieben hatten wir bereits gefrühstückt und mussten den Truck beladen. Neben einer kleinen Tasche oder einem Rucksack mit Kleidung usw. für zwei Tage nahm jeder noch zwei 5l-Kanister Wasser mit. Außerdem wurden alle Schlafsäcke, Schlafmatten, Zelte, Kochuntensilien und Lebensmittel unter die Sitze und im Fußraum verstaut. Um kurz nach sieben hatten wir den Truck beladen und die Fahrt ging endlich los! Wir fuhren etwa eine halbe Stunde durch Maun und dann ging es langsam ins Delta.
Die Fahrt war sehr holprig und ging teilweise über recht instabil aussehende Brücken, aber sie haben gehalten :) Irgendwann haben wir uns dann im Tiefsand festgefahren – Allradantrieb ging nicht, warum auch immer… Also stiegen wir alle aus und der Fahrer konnte den Truck zum Glück aus dem Tiefsand fahren. Später stand eine Horde Büffel am Wegesrand.
Weiterfahrt im Mokoro
Nach etwa drei Stunden Fahrt ging es mit dem Truck nicht mehr weiter und wir erreichten gegen 10 Uhr endlich die Poling Station, wo die Poler schon auf uns gewartet haben. Die Poler sind die Einheimischen, die die Mokoros, mit denen es nun weiterging, steuerten und uns die nächsten zwei Tage durchgehend begleitet haben. Sofort kamen sie auf uns zu und haben den Truck entladen und die Mokoros beladen. Sie wurden so beladen, dass aus den Schlafmatten eine Art Sitz „gebaut“ wurde und unsere Rucksäcke als Lehne dienten.
Um halb elf stiegen wir jeweils zu zweit in ein Mokoro und die Fahrt ging los. Das Wasser im Delta ist recht flach und die Poler stehen hinten im Mokoro und steuern indem sie sich mit einem langen Holzstock vom Grund abgestoßen haben. Unser Guide sagte uns vor Abfahrt wir sollten uns einfach hinsetzen und entspannen und nicht versuchen das Gleichgewicht vom Mokoro zu halten, das machen die Poler. Erst war mir etwas unwohl, aber dann habe ich gemerkt, dass unser Poler es wirklich drauf hat und unseren Mokoro sicher gesteuert hat. Wir fuhren ganz langsam durch das flache Wasser. So konnte ich die Fahrt wirklich genießen. Kurz nach der Abfahrt waren Hippos im Wasser, um die machten die Poler aber einen großen Bogen. Kurze Zeit später entdeckten wir in einiger Entfernung die ersten Elefanten.
Unser Camp
Nach einer dreiviertel Stunde erreichten wir unser „Camp“ auf einer der vielen kleinen Inseln im Delta, im Grunde war es aber nur ein kleiner Platz unter Bäumen. Wir suchten uns schnell einen schattigen Platz und bauten unser Zelt auf. Inzwischen waren wir richtig geübt im Zelt aufbauen und so ging das ruckzuck. Als alle Zelte standen, erklärte unser Guide uns die Toilette. Ein paar Meter abseits vom Camp stand ein Spaten und eine Rolle Klopapier – unsere Toilettentür! Wenn beides da stand, bedeutet dies die Toilettentür ist auf, fehlte beides, war die Tür zu und die Toilette besetzt. Ein paar Meter dahinter hatten die Poler hinter einem Busch ein Loch gebuddelt – unsere Toilette. Nach jedem Mal sollten wir immer etwas Erde in das Loch schütten, damit wir keine Tiere anlocken. Eine Dusche gab es nicht, unser Guide versprach uns aber, dass wir später baden gehen könnten, jedoch ohne Shampoo und Duschgel. Wir sollten ja die Umwelt nicht verschmutzen! Da waren wir also in Afrika, mitten in Buschcamp! Aber für zwei Nächte wird es schon nicht so schlimm sein, trotzdem freute ich mich schon jetzt in zwei Tagen wieder eine richtige Toilette zu haben ;-)
Ergänzung: Marcus hat die Reise im September 2018 gemacht und mir folgendes berichtet:
„Im Bushcamp sind zwischenzeitlich fest installierte Zelte mit Feldbetten, fest installierte Toiletten (nennen wir es Plumpsklo mit Erdloch :-) ) sowie Eimerduschen installiert. Auf Wunsch wurde sogar warmes Wasser in die Eimerdusche gefüllt. Manch einer meiner Mitreisenden war aufgrund des hohen Luxus sogar enttäuscht, da das eigentliche Feeling eines Buschcamps dadurch etwas verloren geht.“
Nach der Einführung hatten wir Freizeit und konnten etwas entspannen. Die Poler machten ein Feuer, hier kochten sie Wasser zum Trinken ab, und unser Koch bereitete das Mittagessen zu. Ein umgedrehter Mokoro diente als Tisch, auf dem er das Essen anrichtete.
Nach dem Mittagessen sprach unser Guide mit den Polern ab, wo wir sicher und ohne Hippos baden gehen könnten und führte uns zur Badestelle, nur ein paar Meter vom Camp entfernt. Der Weg ins Wasser war sehr matschig und das Wasser etwas frisch, aber bei gefühlten 35 Grad und praller Sonne war dies eine tolle Erfrischung. Nach dem Baden begleiteten wir ein paar aus der Gruppe, die angeln gehen wollten. Unser Guide erklärte, wie man eine Angel baut und den Köder richtig daran anbringt. Dann ging es mit zwei Polern im Mokoro los. Es war unheimlich heiß in praller Sonne im Mokoro zu sitzen und zu warten bis ein Fisch anbeißt. Aber ich fand es dennoch besser als nur im Camp rumzusitzen. Als wir nach etwa eineinhalb Stunden wieder im Camp ankamen, hatten wir knapp eine halbe Stunde Zeit uns für die Safari zu Fuß umzuziehen.
Die erste Safari zu Fuß
Gegen viertel vor 5 ging es dann endlich los, ich freute mich riesig endlich zu Fuß auf Safari gehen zu gönnen und hoffte schon den Tieren möglichst nah zu kommen und fantastische Fotos zu machen. Wir waren alle in Tarnfarben, langen Hosen und festen Schuhen gekleidet um nicht sofort aufzufallen und uns nicht an Sträuchern oder ähnlichem zu verletzen! Mit den Mokoros setzten wir auf eine andere Insel über, die laut der Poler deutlich größer ist als die, auf der unser Camp ist. Danach teilten wir uns in zwei kleinere Gruppen auf und starteten unsere kleine Safari. Während der Wanderung sichteten wir in sicherer Entfernung Gnus und Elefanten.
Ein Traum von Sonnenuntergang!
Um kurz vor sechs ging die Sonne schon bald unter und wir hatten den perfekten Platz um den Sonnenuntergang zu bewundern. Wir beobachteten einige Elefanten, Zebras und Gnus, hinter denen die Sonne fast unterging. Die Sonne tauchte dabei die ganze Szenerie in ein wunderschönes, warmes Abendlicht. Das Licht wurde jeden Moment besser und so konnte ich gar nicht aufhören zu fotografieren. Doch dann sagte der Poler wir müssten zurück zum Camp solange es noch hell ist. Auf dem Weg zurück zum Mokoro sahen wir noch eine Giraffe. Kurz danach stiegen wir ins Mokoro und fuhren ins Camp.
Die erste Nacht in der Wildnis
Nach dem Abendessen blieben wir noch etwas am Lagerfeuer sitzen. Da wir aber alle sehr müde vom Tag waren, sind wir recht früh schlafen gegangen. Kurz vor dem Schlafen gehen musste ich noch einmal auf Toilette gehen, denn nach Sonnenuntergang sollten wir zur Sicherheit nur noch zu zweit auf Toilette gehen und ich wollte nachts niemanden aufwecken müssen. Dabei sollten wir unbedingt auch zwei Taschenlampen mitnehmen und die Person, die nicht musste, sollte die Umgebung nach eventuellen Tieren ableuchten. Die Poler waren die ganze Nacht wach und haben auf das Feuer aufgepasst und darauf geachtet, ob Tiere sich dem Camp nähern. Ich habe die Nacht und auch die folgende ruhig geschlafen und war höchstens mal kurz wach und habe das Feuer knistern hören. Tiere habe ich im Camp oder in der Nähe weder nachts noch tagsüber gesehen. Von daher habe ich mich durchgehend sicher gefühlt.
Tag 2 im Delta
Am zweiten Tag unseres Delta-Abenteuers starteten wir um viertel nach 6 zur Wanderung – natürlich wieder in Tarnkleidung. Wir mussten so früh starten, damit wir die größten Chancen auf Tierbeobachtungen hatten, denn so früh war es noch nicht so heiß. Wir teilten uns wieder in zwei Gruppen auf, fuhren mit den Mokoros auf eine andere Insel und wurden von einem Poler durch das Delta geführt.
Die Sonne stand noch sehr niedrig und die Temperaturen waren angenehm. Der Poler erklärte uns die Pflanzen und Bäume im Delta und hielt immer Ausschau nach Tieren und Spuren, die ihm andeuten, wo sich Tiere befinden könnten. Wir sahen viel Elefanten-Kot, dieser war aber überwiegend schon einige Tage alt, dadurch war er trocken wie Heu. Somit konnten wir ohne Sorge auch durch den getrockneten „Kot“ laufen und mussten nicht so sehr aufpassen, dass wir nicht in den Kot treten und alles an den Schuhen klebt.
Spuren lesen
Nachdem wir zwei Giraffen in einiger Entfernung beobachteten, blieb unser Poler auf einmal stehen und deutete auf einen Fußabdruck in der Erde. Vor uns befand sich ein Fußabdruck eines Hippos. Er sagte uns jedoch auch gleich, dass diese Spuren nicht frisch sind und wir somit nicht gleich einem Hippo begegnen würden. Hippos halten sich außerdem überwiegend im Wasser auf und gehen eigentlich nur nachts zur Nahrungssuche an Land. Dabei war der ganzen Gruppe auch direkt wohler, denn Hippos gelten als die gefährlichsten Tiere in Afrika, weil sie sehr aggressiv werden können. Somit gingen wir weiter und erspähten kurze Zeit später Giraffen und Zebras im hohen Gras. Ich machte einige Fotos der Tiere, dies gestaltete sich aber als nicht so einfach, weil meine Kamera ständig auf das Gras und nicht auf die Tiere dahinter fokussieren wollte. Jetzt wäre es schön wieder im Truck zu sitzen, manchmal ist der erhöhte Standpunkt aus dem Truck für die Fotos doch besser ;-)
Als wir den Weg weitergingen, entdeckte unser Guide wieder Spuren im Sand. Diesmal waren es Fußabdrücke von Elefanten. Da die Vorderfüße rund und die Hinterfüße oval sind, konnte er anhand der Position der Abdrücke erkennen, in welche Richtung der Elefant gegangen ist. Das konnte ich ja noch nachvollziehen, aber als er uns beim Anblick von einem Haufen kleiner, runder Küttel erklärte, dass hier eine männliche Giraffe war, war ich baff! Wie erkennt man denn anhand des Kots, ob die Giraffe männlich oder weiblich ist? Aber unser Poler klärte uns auf. Männliche Giraffen bleiben stehen um den Kot auszuscheiden, weibliche Giraffen laufen beim ausscheiden. Da vor uns ein Haufen Kot war und der Kot nicht sehr verstreut war, schließ unser Poler somit auf eine männliche Giraffe.
Inzwischen war es schon 9 Uhr und es war wieder deutlich wärmer als noch zum Start unserer Wanderung. So machten wir am Wasser eine kleine Pause, setzen uns in den Schatten und beobachteten ein paar Hippos, die immer wieder mit den Augen, Ohren und Nasenlöchern aus dem Wasser auftauchten. Als wir uns wieder langsam auf den Rückweg machten, fragte ich mich wie weit es denn wohl noch sein wird. Die Sonne brannte richtig und so war ich froh, dass ich mir ein paar Tage vorher eine Mütze gekauft hatte.Trotzdem war ich ziemlich k.o. und hatte inzwischen langsam genug vom Laufen. Außerdem sichteten wir auf unserem Rückweg nicht mehr viele Tiere, lediglich zwei Weißkopf-Seeadler saßen in den Baumkronen.
Mittagspause und Entspannung im Camp
Zurück im Camp gab es erstmal ein ausführliches Frühstück, welches unser Koch vorbereitet hatte. Nach dem Essen hatten wir bis zum Spätnachmittag Freizeit, bei der Hitze wollte ohnehin niemand den Schatten groß verlassen. Einige aus der Gruppe sind wieder angeln gegangen, diesmal verzichtete ich darauf und entspannte im Camp, machte ein Mittagsschläfchen und ging etwas baden. Außerdem stand die Planung für das Abendprogramm an. Unser Guide hatte uns bereits erklärt, dass die Poler uns am zweiten Abend etwas traditionelles vorführen würden und dann auch erwarten würden, dass wir auch etwas vorführen. Da das Aufführen von Tanz, Gesang und Schauspiel so gar nicht mein Ding ist, hielt ich mich bei der Planung etwas zurück. Ich war in solchen Dingen ohnehin nicht sonderlich kreativ und vor allem nicht scharf darauf eine führende Rolle zu übernehmen.
Wieder eine Sonnenuntergangs-Tour!
Um kurz nach fünf fuhren wir erneut mit den Mokoros los. Ich war froh diesmal nicht viel laufen zu müssen! So konnten wir beim gemütlichen Fahren im Mokoro sitzen und die Landschaft im schönen Abendlicht bewundern. Kurz vor Sonnenuntergang stoppten wir an einer Insel und gingen an Land. In der Nähe waren Giraffen, aber die fanden wir schon gar nicht mehr so spannend, da wir inzwischen einige gesehen hatten. So bewunderten wir den wunderschönen afrikanischen Sonnenuntergang! Nach dem Sonnenuntergang mussten wir uns jedoch beeilen und zügig zurück in die Mokoros steigen, damit wir das Camp noch erreichen bevor es stockdunkel ist.
Das Abendprogramm
Nach dem Abendessen waren wir nun also mit unserer Aufführung dran. Ein Teil der Gruppe hatte sich überlegt „Cowboy und Indianer“ von Olaf Henning („Komm, hol‘ das Lasso raus!“) zu singen und dazu zu tanzen. Sonderlich begeistert waren wohl die meisten nicht, aber einen bessen Vorschlag hatte auch niemand. Also fingen wir an zu singen und zu tanzen, mir war das ehrlich gesagt ziemlich peinlich… Danach erklärte und übersetzte eine aus unserer Gruppe den Text auf englisch für einen Poler, der dies dann für seine Landsleute übersetzte, und wir brachten den Polern den Tanz bei. Sonderlich beeindruckt waren sie glaub ich nicht, aber sie hatten zumindest etwas Spaß dabei. Danach sangen die Poler für uns ein paar typische Lieder und tanzten dazu. Das war wirklich sehr schön und interessant zu sehen!
Tag 3: Abschied vom Delta
Am dritten und letzten Tag unseres Delta-Abendteuers konnten wir morgens optional eine weitere Wanderung mit Safari durch das Delta machen. Ich verzichtete aber darauf, ich war einfach zu müde und k.o. Um viertel nach sieben gab es ja auch schon Frühstück. Danach wurden die Zelte abgebaut und die Mokoros wieder bepackt. Gegen 8:20 verließen wir das Camp wieder so, wie wir es vorgefunden hatte, und machten uns auf auf den Weg zurück in die Zivilisation.
Als wir nach etwa einer dreiviertel Stunde wieder an der Poling Station ankamen, war der Truck leider noch nicht da. Also warteten wir und die Poler sangen noch einmal für uns. Um kurz vor zehn kam der Truck, die Poler halfen uns wieder das ganze Gepäck umzuladen, wir verabschiedeten uns und fuhren los. Als wir gegen Mittag wieder im Camp in Maun ankamen, stürmte ich zuerst auf die Toilette und freute mich auf fließendes Wasser! Danach packten wir wieder alle Sachen um und luden alle Rucksäcke in unseren großen Truck. Bevor wir wieder weiter fuhren, kauften sich nahezu alle aus der Gruppe eine eiskalte Cola im Shop vom Camp. Das tat unheimlich gut! Die Kühlbox, die wir mit im Delta hatten, durfte nämlich nur unser Koch für die Lebensmittel benutzen und somit war das, was von den zwei Wasserkanister noch übrig geblieben ist, inzwischen total warm und schmeckte einfach nicht mehr. Wir genießen also ein kühles Getränk und dann ging es weiter Richtung Chobe River.
Meine Tipps
Willst du auch ins Okavangodelta reisen? Dann habe ich hier noch ein paar Tipps für dich:
- Kaufe dir einen Hut! Im Mokoro und bei den Wanderungen gibt es nahezu keinen Schatten.
- Wenn du eine Dose Cola im Schlafsack einrollst, hält sie sich besser kalt und du kannst am ersten Abend noch eine kühle Dose Cola genießen
- Nimm unbedingt Tarnkleidung mit! Dazu zählen dunkelgrün, grau und beige; weiß und schwarz gelten nicht als Tarnfarbe!
- Nimm ausreichend Wasser mit! Du wirst es auch zum Zähneputzen oder um dir mal mit frischem Wasser durch’s Gesicht zu wischen brauchen.
Fazit
Für mich waren die drei Tage im Delta sehr anstrengend und mir fiel es vor allem schwer auf eine Toilette und gekühlte Getränke zu verzichten. Aber ich fand das Buschcamp am Ende halb so schlimm wie ich befürchtet hatte! Für mich war dies eine wertvolle Erfahrung. Die Landschaft und nahezu unberührte Natur so zu erleben ist wirklich einmalig! Auch fand ich es toll, dass wir im Delta die Safaris zu Fuß gemacht haben und somit flexibler waren als im Truck oder Jeep, wie bei anderen Safaris. Wir durften uns zwar nicht alleine frei bewegen, aber man konnte doch ein paar Meter mal zur Seite gehen oder einen Moment länger stehenbleiben, als es in einem Truck oder Jeep möglich ist. Alles in allem empfehle ich dir also, unbedingt auch einmal eine Safari im Okavangodelta mitzumachen und dir im Vorfeld nicht soviele Sorgen um Sicherheit und Hygiene zu machen! Es lohnt sich!
Wenn du noch mehr Fotos von meiner Afrika-Reise nach Namibia, Botswana und Sambia sehen möchtest, werf doch einen Blick in meiner Galerie!
Warst du schonmal auf einer Safari im Okavangodelta? Wie hast du es wahrgenommen? Schreib doch deine Erfahrungen in den Kommentaren mit mir und meinen Lesern!
Oder hast du noch Fragen, weil du selber überlegst ins Okavangodelta zu machen? Ich helf dir gerne weiter!
Hi Marina,
ich hab diese Tour letztes Jahr im September gemacht.
Ich kann dir nur beipflichten, Toilette is nich so doll, aber im nachhinein wars ne coole und schöne Sache! :)
Ich möchte die zwei Nächte im Delta nicht missen!
Ciao
Tobias
Hi Tobias,
danke für deinen Kommentar! Ich war auch letztes Jahr im September da, wahrscheinlich dann kurz nach dir ;-) Freut mich, dass es dir dort auch gefallen hat!
Liebe Grüße
Marina
Hallo,
echt tolle Fotos. Ich war gerade mit Marco Polo in Südafrika und wurde total infiziert vom Afrika Virus, daher steht die Namibia Botswana Reise ganz oben auf meiner Liste für 2016. War denn September eine gute Reisezeit? Es sieht ziemlich trocken aus auf den Bildern?
Liebe Grüße
Lisa
Hallo Lisa,
danke, das ist schön von dir zu lesen! Hast du auch schon meine Fotoalben von Afrika gesehen? Falls nicht, schau mal in meine Galerie: https://lavida-fotografie.de/galerie/ :) Das Afrika-Virus hat mich auch infiziert, Tansania würde mich am meisten reizen. September fand ich für Namibia und Botswana auf jeden Fall eine super Reisezeit. Wir hatten super Wetter und haben viele Tiere gesehen! Tagsüber war es schön warm und sonnig und nachts von den Temperaturen noch ok. Trocken war es aber wirklich, wir hatten keinen Regen. Ich fand es wirklich super.
Wenn du noch Fragen zur Reise hast, meld dich gern.
Liebe Grüße
Marina
Pingback: Steckbrief Botswana, Afrika | Erkunde die Welt
Hallo Marina,
Ich habe im September 2018 die Reise mit Marco Polo Young Line durch Namibia und Botswana sowie Victria Fälle in Simbabwe gemacht. Aufgrund deines tollen Berichtes habe ich mich entschieden die Reise zu buchen. Dafür erstmal Danke.
Für zukünftige Leser deiner Webseite und evtl. Interessenten an der Reise möchte ich folgende Updates einfliessen lassen.
Im Bushcamp sind zwischenzeitlich fest installierte Zelte mit Feldbetten, fest installierte Toiletten (nennen wir es Plumpsklo mit Erdloch :-) ) sowie Eimerduschen installiert. Auf Wunsch wurde sogar warmes Wasser in die Eimerdusche gefüllt. Manch einer meiner Mitreisenden war aufgrund des hohen Luxus sogar enttäuscht, da das eigentliche Feeling eines Buschcamps dadurch etwas verloren geht.
Gruss Marcus
PS: eine kleine Anekdote am Rande: Beim Bushwalk wollte ich mit Fachwissen glänzen und erklärte meinen Mitreisenden, dass ich gelesen hätte, man könne männliche und weibliche Giraffen-Ausscheidungen unterscheiden (siehe deinen Artikel). Unser deutschsprachiger Guide sowie der Einheimische klärten mich auf, dass dies eine „nette“ Fantasie-Geschichte sei, die manche Guides im Spaß erzählen. Es gibt wohl einige dieser „Fantasie“-Geschichten die man nicht ganz so ernst nehmen darf. Unser Guide erzählte uns eine Horror-Geschichte über den Angriff eines Hippos auf einen englischen Touristen. Als Fazit, dass Hippos gefährlich sind taugt natürlich die Story, aber als „unwahre“ Geschichte konnte man dies relativ schnell identifizieren.
Hallo Marcus,
vielen Dank für deine Ergänzung! Es freut mich sehr, dass du durch meine Berichte die Reise gebucht hast und dich nun bei mir meldest und mir ein Feedback gibst! Ich hab zwar echt gerne eine richtige Toilette, aber irgendwie find ich hatte das seinen Charme – so im Nachhinein. Von daher finde ich es ehrlich gesagt auch etwas schade, dass es inzwischen im Bushcamp soviel Komfort gibt. Für einige ist das aber bestimmt auch ein Grund die Reise doch zu buchen, weil sie sich den Komfort wünschen. Da deine Info sicher auch für andere Leser interessant ist, habe ich den Beitrag mit deinem Zitat ergänzt.
Zu den Giraffen-Kütteln: Ups, da bin ich wohl total drauf reingefallen :-D Ich hab das tatsächlich geglaubt und war immer davon überzeugt, dass es echt so ist. Ich habe das auch schon so vielen anderen erzählt. Aber danke für die Aufklärung! Weil ich die Anekdote aber trotzdem immer noch witzig finde, lass ich das mal so im Beitrag ;-)
Liebe Grüße
Marina
Hallo Marina,
deine Beschreibung vom Okavango Delta klingt großartig und wir würden sehr gern diese Tour ebenfalls buchen.
Kannst du uns verraten wie dein Anbieter hieß?
Es gibt nämlich mehrere Anbieter und wir würden gern die Tour bei dem Anbieter buchen bei dem auch du die tollen Erlebnisse hattest.
Vielen Dank im voraus
Viele Grüße Janina und Stephan
Hallo ihr beiden,
vielen Dank! Das freut mich, dass ihr auf meinen Bericht gestoßen seid und auch so eine Tour buchen wollt. Es war richtig toll. Ich habe damals eine Gruppen-Rundreise mit dem deutschen Reiseanbieter Marco Polo Reisen aus dem „Young Line Travel“-Programm gemacht, da war die Tour im Okavangodelta inklusive. Die Reise, die ich gemacht habe, haben sie gar nicht mehr so im Programm, sie haben die Route etwas umgestellt und bieten das wohl nur noch in der „35+“-Variante an, das wäre die hier: https://www.marco-polo-reisen.com/youngline35/Botswana,Namibia,Simbabwe/7555–Namibia-Botswana-Zimbabwe-Lodge-Hopping-Richtung-Victoria-Falls–Fluganreise
Marco Polo führt diese Reisen in der Regel nicht selbst durch, sondern hat Partner vor Ort. Das war bei der Reise damals Nomad Tours https://www.nomad-africa.de, ob die aber die gleiche Reise bzw. den Ausflug ins Delta auch direkt anbieten, weiß ich nicht. Ihr könnt ja bei denen mal etwas auf der Website stöbern.
Ich hoffe ihr findet was passendes! Würde mich nach eurer Reise sehr über eine Rückmeldung freuen, wie es euch gefallen hat!
Liebe Grüße
Marina